Opfergeschichten

Die Erinnerung ist eine mysteriöse Macht und bildet den Menschen um. Wer das was gut war vergisst, wird böse. Wer das was schlimm war vergisst, wird dumm.  
~ Erich Kästner


Warum wir über Opfer sprechen müssen

Die Auseinandersetzung mit den Geschichten der Opfer ist ein zentraler Teil der Erinnerungskultur. Sie gibt denjenigen eine Stimme, die entrechtet, verfolgt oder ermordet wurden – und erinnert uns daran, was geschehen kann, wenn Menschlichkeit verloren geht.

Opfergeschichten sind keine Zahlen oder Randnotizen der Geschichte. Sie sind persönliche Schicksale, die Respekt, Empathie und Aufmerksamkeit verdienen. Nur wenn wir bereit sind, ihnen zuzuhören, können wir Verantwortung übernehmen, aus der Vergangenheit lernen und verhindern, dass sich Unrecht wiederholt.

Nicht vergessen - besondere Biografien

Margret Hamm

Sie kämpfte jahrzehntelang für Anerkennung, Gerechtigkeit und gegen das Vergessen – mit Mut, Beharrlichkeit und klarem moralischem Kompass. Und all dies obwohl sie nach Kriegsende geboren wurde und weniger Kontaktpunkte zum Thema hatte. 

Bild: https://www.stadtkultur-hh.de/2024/03/gespraech-verraten-verletzt-und-verdraengt-in-der-woche-des-gedenkens-im-goldbekhaus/

Klara Nowak

Als junge Frau geriet sie ins Visier der NS-„Erbgesundheitsgerichte“ und wurde gegen ihren Willen sterilisiert – ein Unrecht, das sie ihr Leben lang prägte.
Trotz aller Verluste kämpfte sie nach dem Krieg für die Rechte der Betroffenen und wurde zu einer wichtigen Stimme für die Opfer der NS-„Rassenhygiene“.

Bild: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/543964c06b63730fc45060a2573bf018156c3070/Begleit-Heft%20erfasst%20verfolgt%20vernichtet.pdf

Auswahl der Fallgeschichten

Die Geschichten von Klara Nowak und Magret Hamm wurden ausgewählt, um exemplarisch verschiedene Aspekte der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus darzustellen.

Allgemein lässt sich sagen, dass es sehr schwierig ist Biografien zu diesem Thema zu finden, da vieles noch unter Schutz steht und nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Trotzdem habe sich einzelne Person entschieden mit ihrer Geschichte in die Öffentlichkeit zu treten.

Klara Nowaks Geschichte ist geprägt von rassistischer Verfolgung und systematischer Unterdrückung von ganzen Bevölkerungsschichten.

Magret Hamm schildert die langfristigen sozialen und psychischen Folgen für die Betroffenen und die fehlende Anerkennung des erlittenen Unrechts nach 1945. Es zeigt, dass wir nicht Machtlos sind und alle handeln können.

Beide Beispiele verdeutlichen, wie staatliche Gewalt individuelle Lebenswege tiefgreifend und dauerhaft beeinflusst hat.