Eduard Wirths in Jena

Assistenzarzt an der Klinik für Frauen der Universität Jena

Wirths arbeitete zwischen März 1937 und September 1938 als Assistenzarzt an der Frauenklinik der Universität Jena. In dieser Periode beteiligte er sich nicht nur an der medizinischen Praxis, sondern auch an der Gauführung des Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbundes in Thüringen. Dort übernahm er die Position der Geschäftsführung in „Verwaltung/Kasse“. Neuere Studien weisen darauf hin, dass Wirths in Jena zumindest in eine Zwangssterilisierung verwickelt war. Einige Dokumentationen der Frauenklinik enthalten neben dem Namen des Patienten und dem des behandelnden Arztes „Wirths“ eine Eintragung mit dem Kürzel „St“, welches für Sterilisation steht.

Netzwerke und ideologische Festigung

Sein Weg vom Helfer zum Täter geschah Schritt für Schritt, wie eine Treppe. Jedoch gab es Beziehungen, die ihn in seinem Handeln beeinflussten.

Wirths hatte eine enge Beziehung zu Karl Astel, dem Leiter des Thüringischen Landesamtes für Rassewesen in Weimar. In Würzburg war Astel bereits Mitbegründer der Studentenverbindung „Bergfried“, der auch Wirths angehörte.

Diese Beziehungen haben die ideologische Ausrichtung von Wirths gestärkt und seine Laufbahn im NS-System gefördert.

Bild: https://www.uni-jena.de/254782/neuer-wissenschaftscampus-in-der-jenaer-innenstadt-entsteht

Die ehemalige Frauenklinik in Jena, an welcher Eduard Wirths gearbeitet hat.

Während seiner Zeit in Jena wohnte Eduard Wirths "Am Schwabisgraben 4". Dies geht aus seiner Personalakte im Archiv Jena hervor.